Die Lektion von Kodak: Innovation ohne Angst vor Veränderung
Kodak ist ein Name, der einst für den Inbegriff der Fotografie stand. Doch was viele nicht wissen: Das Unternehmen hatte 1975 die Chance, die digitale Revolution anzuführen.
Der Ingenieur Steven Sasson entwickelte im Auftrag von Kodak die erste digitale Kamera der Welt. Sie konnte Bilder mit einer Auflösung von 0,01 Megapixeln aufnehmen und auf einer Audiokassette speichern – ein technologischer Durchbruch für die damalige Zeit.
Sasson präsentierte seine Erfindung stolz den Führungskräften des Unternehmens. Doch statt Begeisterung herrschte Skepsis. Der Grund: Kodak verdiente Milliarden mit dem Verkauf von Filmen, Fotopapier und den dazugehörigen Dienstleistungen. Eine „filmlos“ arbeitende Kamera schien diesen Geschäftsmodellen entgegenzuwirken. Die Führungskräfte betrachteten Sassons Kamera als kuriose Spielerei ohne Marktpotenzial. Ironischerweise folgte Sassons Einschätzung, dass es 15 bis 20 Jahre dauern könnte, bis die Technologie für den Massenmarkt reif sei – eine erstaunlich präzise Vorhersage, die Kodak ignorierte.
Statt die digitale Technologie voranzutreiben, hielt Kodak an seinem Kerngeschäft fest. Dies führte dazu, dass andere Unternehmen, insbesondere Sony, die Gelegenheit ergriffen, den Markt für digitale Fotografie zu dominieren. Kodak war zwar bis in die 90er-Jahre weiterhin erfolgreich, geriet jedoch durch die digitale Revolution ins Hintertreffen und meldete 2012 Insolvenz an.
Was können wir von Kodak lernen?
- Angst vor Disruption kann lähmend sein: Kodak scheute sich, den Erfolg des eigenen Geschäftsmodells infrage zu stellen. Disruption erfordert Mut, alte Erfolgsrezepte loszulassen, um neue Wege zu gehen.
- Innovationen brauchen langfristige Visionen: Die Früchte neuer Technologien zeigen sich oft erst nach Jahren. Wer kurzfristig denkt, riskiert, große Chancen zu verpassen.
- Selbst disruptiv werden: Wenn eine Technologie das Potenzial hat, das eigene Geschäftsmodell zu gefährden, ist es klüger, sie selbst zu entwickeln und den Markt zu gestalten, anstatt sie anderen zu überlassen.
Kodaks Geschichte ist eine wertvolle Erinnerung daran, wie wichtig es ist, den Wandel anzunehmen, auch wenn er zunächst unbequem erscheint. Innovation ist keine Garantie für Erfolg – doch Angst vor Veränderung ist oft ein Rezept für Scheitern.
Kodaks Fokus auf analoge Technik
Das Geschäft mit Film und Chemie
Kodak baute seinen Erfolg im 20. Jahrhundert auf der Produktion von Filmen, Fotopapier und chemischen Entwicklern auf. Das Unternehmen war ein globaler Marktführer und generierte Milliardenumsätze durch die Bedürfnisse der analogen Fotografie.
Ignorierte Chancen
Obwohl Kodak 1975 die erste Digitalkamera erfand, scheute das Unternehmen die kommerzielle Umsetzung, da es befürchtete, das eigene analoge Kerngeschäft zu gefährden. Kodak setzte weiter auf Filmverkäufe und ignorierte die wachsende Bedeutung digitaler Technologien
Quellen: Informationen über Steven Sassons Erfindung und Kodaks strategische Fehler stammen aus Berichten von TechRadar, B&H eXplora und The New York Times.
Titelfoto: KI-generiert