Wer behauptet, dass das Musical keine Zukunft habe, hat sich wahrscheinlich noch gar nicht richtig damit beschäftigt. Denn das Musical hat viel zu bieten:
➢ Liebe und Leid
➢ Glamour und Elend
➢ Romantik und Leidenschaft
➢ Emotionen
➢ Tanz
➢ Gesang
➢ Schauspielkunst
All dies vereint das Musical. Dabei darf nicht unterschätzt werden, dass viele Musikrichtungen bereits in Musicals eingebunden wurden: Klassische Operette, Rock, Pop. Und doch haben alle Musicals etwas gemeinsam: Die Vielfalt, der sich alle darstellenden Künstler unterwerfen müssen. Denn mit nur einer Fachrichtung kann kein Künstler im Musical bestehen.
Emotionen ausdrücken
Natürlich ist Musical nicht gleich Musical. Es versteht sich von selbst, dass ein „Phantom der Oper“ nicht mit „Cats“ oder der „West Side Story“ verglichen werden kann. Denn jedes Musical hat seine eigene Dynamik, manchmal sogar seinen eigenen Musikstil. Dies ist insbesondere bei der „West Side Story“ ersichtlich. Er entsprach bei der Erstaufführung nicht nur dem Stil der damaligen Jugend – frech, herausfordernd, abgrenzend und doch sehr sentimental. Sie traf selbige mitten ins Herz, denn sie konnten sich in diesem Stück wieder erkennen. Ja, noch viel mehr. Die West Side Story kann heute noch aufzeigen, wie sich die Jugendlichen einer bestimmten Altersgruppe fühlen, was sie durchmachen.
Ähnlich geht es einem, wenn man sich die Welt der Katzen oder die des Phantoms anschaut. Man fiebert mit und geht in den einzelnen Songs auf, fühlt mit jedem einzelnen Charakter mit. Gleichzeitig lässt man sich auf angenehme Art und Weise entführen in die entsprechende Traumwelt. Ein Traum, der einen tief in seinen Bann zieht. Ob man wieder daraus aufwachen möchte? Wohl kaum – sonst hätte man sich nicht die CD mit allen Songs des Musicals zugelegt.
Das Mitsingen
Wie bei jedem Pop-Song, bei jeder Rocker-Ballade können wirkliche Musical-Liebhaber ihre Lieblingssongs mitsingen. Natürlich nicht unbedingt in der Tonlage ihres Idols, doch geht es wieder bei allen anderen persönlichen Gesangsdarbietungen eher darum, dass man versucht, in die Figur der Hauptperson zu schlüpfen. Und ganz ehrlich: Wer von denen, die schon einmal „Little Shop of Horrors“ live auf der Bühne gesehen haben, haben nicht später einmal versucht, einen dieser Songs mehr laut als richtig zu schmettern? Am besten geht es mit „Feed me“, wenn der eigene Chef sauer auf einen ist. Dann würde man ihn halt gerne an eine Pflanze verfüttern. Geht nicht – also singt man, laut und falsch! Und fühlt endlich wieder einmal mit dem schrägen Hauptdarsteller des Musicals mit.
Musical – ja, auch diese Kunstrichtung ist eine Lebenseinstellung! Eine, in der man die ganze Bandbreite seiner Emotionen ausleben, austanzen und natürlich auch darstellen kann, wenn man das möchte. Das Musical je wieder loslassen – einfach undenkbar!