Wir haben den Heidelberger Musiker, Komponist und Produzent Don Tocabajo interviewt. Er wurde Gewinner des „Deutschen Rock & Pop Preises 2019“. Grund genug ihm ein einige Fragen zu seiner Musik zu stellen…
Hi Don! Danke, dass du uns für ein paar Fragen zur Verfügung stehst!
Danke an Euch, Presseverlag Deutschland, für das Interesse.
Sag mal woher kommst du eigentlich, wo lebst du?
Nun, ich komme weder aus Berlin, Hamburg oder Köln, wie man heute von vielen Künstlern hört. Ich bin ein Original „heidelbergensis“, komme aus Heidelberg, Baden Württemberg. Das ist die Stadt mit der schönsten Ruine Deutschlands. Ich bin in HD geboren und dort ist mein Lebens- & Kreativzentrum, wobei ich mich auch oft in Mannheim aufhalte. Die Musikszene ist dort noch lebendiger.
Wie bist du zur Musik gekommen?
Bei uns zu Hause lief immer diverse Musik und damals in der Schule wurde ich auch von meinem Lehrer inspiriert, der eine 12saitige Ovation gut spielte. Ich hatte kein Geld für solch eine teuere Gitarre, mähte deshalb bei den Nachbarn rasen, sparte mir Geld um eine schlechte 6saitige Akustikgitarre kaufen zu können. Die Stahl-Saiten so dick wie ein Abschleppseil und einen Saitenabstand von einem gefühlten halben Meter. Kurze Zeit später ging es mit einer Aria E-Gitarre mit ein Roland-Cube weiter. Aber ich merkte bald, dass mich der Groove, das Zusammenspiel der Drums mit dem Bass mehr ansprach. Dann kaufte ich mir meinen ersten E-Bass. Einen Kramer, den ich modifizierte und über ein Marshall-Top spielte. Das war die Bestimmung. So wurde ich hauptamtlicher Bassist. Mit meiner ersten Band spielten wir eigene Hard- & Heavy Songs. Wir hatten Konzerte, ich lernte musikalisch dazu und die weiteren Entwicklungen nahmen ihren Lauf.
Welche Art Musik machst du, wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Mir hat es schon immer Spaß gemacht, Rock mit Groove und Funk zu färben. Das zieht so einen roten Faden durch meine Lines. Ich stehe auf alles was groovt u. außergewöhnlich klingt. Das können auch Musikarten aus Lateinamerika oder dem Orient sein.
So ist auch die Art meiner Songs, experimentell, funky & rockig. Meinen Stil könnte man vielleicht als experimenteller, funky Rock beschreiben.
Machst du deine Musik komplett selbst, oder arbeitest du auch mit einer Band zusammen?
Ich habe schon immer nur eigene Musik gespielt, nie Covers, es hätte mich gelangweilt die Sachen anderer zu spielen, wobei man bei Covers auch lernen kann. Meine bisherigen Soloprojekte komponierte und arrangierte ich alleine. Bei den bisherigen Bands war es unterschiedlich, da hat fast jeder was mit eingebracht, sei es einen kompletten Song oder nur Fragmente, die dann von allen ausgearbeitet wurden.
Bei meiner Band Alienshake, Alternative-Funk-Rock, welche schon seit 2010 besteht, bin ich Co-Songwriter zusammen mit Peter, dem Sänger & Gitarristen. Wir wollen dieses Jahr beginnen ein neues Programm auszuarbeiten. Das wird eine interessante Geschichte wenn wir unsere Ideen zusammen werfen. Dann wird es für die Zuhörer ordentlich was auf die Lauscher geben.
Was inspiriert deine Musik? Wie kommst du auf deine musikalischen Ideen?
Ich war schon immer auf der Suche nach neuer, anderer, unbekannter Musik. Früher stand ich im Plattenladen und habe diverse Bands und Musikarten durchgehört.
Heute ist das Internetradio ein Segen, Musik aus aller Welt sofort hören zu können.
Dieser bunte Einfluss ist wie Wellness für meine rechte Gehirnhälfte (Kreativseite). Da kommen dann Ideen, oh, diese Tonfolge könnte man auch so spielen und mit dem Rhytmus kombinieren. Ich probiere dann am Bass, Gitarre oder MIDI-Keyboard aus, bis ich eine Basis habe, die man weiter entwickeln kann. Wobei ich ein Konzept verfolge und jedes einzelne Album als Themenkapitel mit einer spezifischen Charakteristik sehe.
Wie kam es zu der Preisauszeichnung des deutschen Rock & Pop Preises?
Bei der zweifachen Nominierung hätte ich fast eine Rolle rückwarts gemacht, aber der Rücken macht ja nicht mehr mit 🙂 Ich hatte meine aktuelle EP „Ad Gustum“ fertig gestellt. Spielte diese meiner Familie und Freunden vor. Ausnahmslos sagten alle: So etwas hab ich noch nie gehört. Das ist gute, verrückte Musik und der Sound ist Klasse. Zeitgleich las ich die Werbung für den „Deutschen Rock & Pop Preis 2019“ und dachte, alle sagen die Musik ist außergewöhnlich und ich habe nichts zu verlieren, warum bewerbe ich mich nicht mal dort ? Und so geschah es.
Was bedeuten die beiden Preise für dich?
Bestes Instrumentalalbum und zweitbeste Instrumentalband/Künstler, ein nationaler Preis, und das bei so vielen Musikschaffenden, ob Amateure oder Profis, dass erfüllt mich schon mit großem Stolz und meine Familie auch. Es ist ein Höhepunkt in meinem Leben.
Vor allem, weil ich alleine das komplette Album komponiert, arrangiert, recorded, programmiert, gemixt und gemastert habe. Das Meiste autodidakt, learning by doing oder auch hearing, und dann noch nach meinem Geschmack 😉
Wie sehen deine musikalischen Pläne für die Zukunft aus?
Neue Ideen warten schon wieder darauf auf die Menschheit losgelassen zu werden.
Das nächste Soloalbum wird wieder sehr originell, Rock und vieles mehr. Es wird nichts Alltägliches werden. Aber ich denke, dass ist man von mir mittlerweile gewöhnt. Aktuell bin ich im Gespräch mit einigen Agenturen, welche interessiert sind meine Musik bei Werbung und Film zu nutzen. Da sehe ich für meine Musik das meiste Potenzial. Desweiteren stehen neue Kompositionen mit meiner Band Alienshake an, das wird arbeitsintensiv aber erfolgversprechend.
Hast du noch etwas auf dem Herzen, das du gerne loswerden möchtest?
Ich möchte mich bei Euch, meiner Familie, Freunden, Fans und den Menschen beim DRPP 2019 herzlich für die Unterstützung und das Vertrauen bedanken. Ich wünsche Allen ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2020.
Vielen Dank für deine Antworten!!!
Das Interview führte Julian Witte,
Presseverlag Deutschland, 11.01.2020