Der Oktober im Überblick
Der verregnete Oktober ist aus musikalischer Sicht alles andere als Trist und bringt ganz viele neue Alben mit sich. Deutsche Größen wie Clueso und die Sportfreunde Stiller, aber auch große internationale Bands, wie die Punkrock Legenden Green Day und die Stadionrocker von Kings of Leon haben neue Platten an den Start gebracht. Auch aus Großbritannien gibt es, mit den neuen Alben der Kaiser Chiefs und Two Door Cinema Club, „Großes“ zu hören. Welche Alben ihr unbedingt hören sollte und Welche besser nicht, erfahrt ihr hier.
Unser Album des Monats: Green Day – Revolution Radio
Nach den letzten, eher durchschnittlichen Alben „Uno“, „Dos“ und „Tré“, waren die Erwartungen auf das neue Album nicht gerade hoch. Umso größer war dann die Freude, als Green Day mit der Single „Bang Bang“ ein richtiges Punkrock-Brett herausbrachten. Der Vorreiter des Albums erweckte Hoffnung und lebte von dem ursprünglichen Sound Green Day´s, den wir beispielsweise von „Dookie“ kennen und lieben. „Bang Bang“ kommt mit viel Power, fettem Gitarrensound und eingängiger Melodie – die Band zeigt sich von seiner besten Seite.
Am 7. Oktober hatte das Warten dann endlich ein Ende und das neue Album kam auf den Markt. „Revolution Radio“ ist musikalisch ein gelungener Mix aus den Alben „American Idiot“ und „Dookie“, so dass auch langjährige Fans auf ihre Kosten kommen. Green Day klingen auf ihrer neuen Platte erstaunlich ehrlich und authentisch. Sie gehen keine neuen Wege, sondern finden zu ihren Wurzeln zurück – und dass ist gut so ! Green Day sind wie gewohnt gesellschaftskritisch und bringen es treffend auf den Punkt, „We live in troubled times“.
Das neue Album hat von fettem Punkrock in Songs wie „Bang Bang“ und „Too Dumb to Die“ bis hin zur Ballade „Ordinary World“ alles zu bieten. Hohes Tempo, tolle Melodien, powervolle Gitarren und ein ordentlich, druckvoll schepperndes Schlagzeug – so lieben wir Green Day.
Kings of Leon – Walls
Das neue Album der Kings of Leon startet großartig. „Waste a Moment“ ist eine eingängige, aussagekräftige Indierock-Hymne, wie wir es von Kings of Leon gewohnt sind. Neben „Waste a Moment“ ist da noch „Find Me“ sehr postiv zu erwähnen. Der Song kommt mit einem fetten Gitarrenriff um die Ecke und geht rockig nach vorne. Ansonsten ist das Album eher ruhig gehalten. Hier und Da sind tolle Ideen und schöne Gitarrenmelodien zu finden, jedoch bleiben „Kings of Leon“ auf ihrer neuen Platte unter ihren Möglichkeiten. Leider knüpft „Walls“ nicht an die großartigen Alben, „Only By The Night“, „Come Around Sundown“ und „Mechanical Bull“ an.
Kaiser Chiefs – Stay Together
Die Kaiser Chiefs hatten 2007, mit ihrem Hit „Ruby“ und dem Album „Yours Truly, Angry Mob“ ihren absoluten Durchbruch. Seit dem steht die Band für feinsten Brit-Rock. Die Vorfreude auf das, am 7. Oktober erschienene, neue Album, wurde leider nicht belohnt. „Stay Together“ wirkt wie ein Experiment, nach dem Motto: „Komm wir machen jetzt mal Electro-Pop“. Langjährige Fans werden den tollen, charakteristischen Brit-Rock der Kaiser Chief vermissen. Zudem klingen die Songs auf dem Album oft sehr ähnlich, so dass das Hören spätestens nach dem dritten, vierten Song ermüdend wird.
Sportfreunde Stiller – Sturm & Stille
Es gab Zeiten da machten die Sportfreunde Stiller grandiosen Indierock und brachten geniale Songs, wie „Ich Roque“ heraus, die sowohl kreativ und einfallsreich, als auch eingängig waren. Die Kreativität und der Einfallsreichtum sind bei dem neuen Album leider etwas auf der Strecke geblieben. Auf ihrem siebten Studio Album erschaffen Peter, Florian und Rüdiger einige eingängige Lieder, die durchaus massentauglich und gut fürs Radio geeignet sind.
Die Singleauskopplung „Ein Geschenk“ ist charakteristisch für die neue Platte der Sportfreunde Stiller. Es ist ein sehr positiver und eingängiger Song, der jedoch textlich und musikalisch sehr simpel ist und wenig Neues, Kreatives bietet. Ein „Geschenk“ fügt sich nahtlos in die Reihe der bisherigen Schmuse-Singles wie „Applaus,applaus“ und „Ein Kompliment“ ein und ist nicht mehr, als eine Kopie der Kopie.
Neuerscheinung im Kurzüberblick
Clueso – Neuanfang
Clueso bleibt auch bei dem neuen Album er selbst und kreiert eine tolle neue Platte, die Altes mit Neuem verbindet. Besonders textlich ist ist der Erfurter Songwriter gewohnt stark. Die gleichnamige Single ist eingängig, inspiriert und macht gute Laune.
Two Door Cinema Club – Gameshow
Vielseitiges Electro-Pop Album, dass sich etlicher Elemente aus diversen Genres bedient. Hört selbst mal rein.
Mona – In the Middle
Die neue EP von Mona ist unser absoluter Geheimtipp für euch. Eine großartige, emotionale Indierock Platte. Der Sänger von Mona hat einfach eine geniale, gefühlvolle und gleichzeitig kratzige Stimme. Wer die Band noch nicht kennt, sollte ihr und ihrem neuen Album auf jeden Fall eine Chance geben.