Schonmal gehört? Shinrin-Yoku? Waldbaden? Was ist das?
Waldbaden, auch bekannt als „Shinrin-Yoku“ in Japan, ist eine Praxis, bei der man Zeit in der Natur verbringt und die heilende Atmosphäre des Waldes bewusst wahrnimmt. Es handelt sich um eine Form des Naturerlebnisses und der Entspannung, bei der man die Sinne öffnet und sich ganz auf die natürliche Umgebung einlässt.
Waldbaden
Beim Waldbaden geht es nicht darum, sportlich aktiv zu sein oder eine bestimmte Strecke zurückzulegen. Stattdessen konzentriert man sich darauf, langsam und achtsam durch den Wald zu gehen, die Umgebung bewusst wahrzunehmen und in die Sinneserfahrung einzutauchen. Dies beinhaltet das Betrachten der Bäume, das Hören der Waldgeräusche, das Riechen des Waldduftes und das Spüren der Waldluft auf der Haut.
Studien haben gezeigt, dass das Waldbaden zahlreiche gesundheitliche Vorteile hat. Es kann Stress reduzieren, das Immunsystem stärken, den Blutdruck senken und die Stimmung verbessern. Der Wald wird als beruhigender und stressabbauender Ort angesehen, der es uns ermöglicht, dem hektischen Alltag zu entfliehen und eine Verbindung zur Natur herzustellen.
Beim Waldbaden gibt es keine festen Regeln oder Vorgaben. Jeder kann die Praxis auf seine eigene Art und Weise genießen. Man kann alleine gehen oder an geführten Waldbaden-Exkursionen teilnehmen, bei denen ein erfahrener Leiter die Teilnehmer durch verschiedene Übungen und Meditationen führt, um die Sinneswahrnehmung zu vertiefen.
Insgesamt ist Waldbaden eine Möglichkeit, die heilende Kraft der Natur zu nutzen, um Stress abzubauen, die Gesundheit zu verbessern und eine tiefere Verbindung zur natürlichen Welt herzustellen.
Woher stammt der Begriff Shinrin-Yoku
Der Begriff „Shinrin-Yoku“ stammt aus Japan und bedeutet übersetzt „Waldbaden“ oder „Eintauchen in den Wald“. Er wurde in den 1980er Jahren von der japanischen Forstbehörde eingeführt, um eine bestimmte Art des Naturerlebens zu beschreiben.
Der Ausdruck wurde vom japanischen Ministerium für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei geprägt, um die gesundheitlichen Vorteile des Aufenthalts im Wald zu betonen. Die Idee hinter Shinrin-Yoku war es, die Menschen dazu zu ermutigen, bewusst Zeit in der Natur zu verbringen und die heilende Atmosphäre des Waldes zu nutzen, um Stress abzubauen und die Gesundheit zu fördern.
Die Praxis des Waldbadens wurde in Japan immer beliebter und fand auch international Beachtung. Heute wird der Begriff „Shinrin-Yoku“ weltweit verwendet, um das Konzept des bewussten Naturerlebens und der Entspannung im Wald zu beschreiben. Es hat sich zu einer anerkannten Methode entwickelt, um die Naturtherapie und das Wohlbefinden zu fördern.
Also: Ab in den Wald!
Titelbild von Adam Vradenburg